Kinder und Medien heute

Montag, 24. Januar 2005

Kinder und Werbung

Kinder sehen in Jahr ca. 20.000 Werbespots, oder mehr! Da ist es an der Zeit, sich als ErzieherIn Gedanken über den Umgang mit Werbung zu machen. Zu diesem Thema gibt es einen interessanten "Baukasten" den man in der Kindergartenpraxis und in der Schule einsetzen kann.

Längst hat die Wirtschaft die Kinder  sowohl als große Kaufkraft (20 Mrd. Euro /Jahr in Deutschland!), als auch als "ProduktberaterInnen" beim Einkauf mit den Eltern entdeckt.Obwohl Werbung Kinder stark beeinflussen kann, macht das soziale Umfeld der Kinder (Familie, Freunde) mindestens genau so viel aus. Ich denke, dass man im Gespräch mit den Kindern schon eine kritische Einstellung zur Werbung fördern kann, und es ist wichtig, dass Werbung nicht ohne "Reflexion" gesehen wird.

Obwohl "Werbemacher" bestimmte gesetzliche Bedingungen für ihre Werbespots beachten müssen, ist es oft schwer, zwischen "erlaubt" und "nicht erlaubt" zu unterscheiden, weil viele Werbeinhalte auch persönliche Einstellungen und Gefühle ansprechen und sie damit wirkungsvoller machen.

Viele Kinder mögen Werbung und organisieren sogar richtige Wettbewerbe zu Erkennung von Werbeslogans, wo wir Erwachsenen keinesfalls mithalten könnten.

Für uns ErzieherInnen ist es sicher wichtig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, sich aber auch bewusst zu machen, dass Webung nicht allein ausschlaggebend für die Konsumwünsche der Kinder ist. Wichtiger ist es, den Kinder zu helfen, zu selbstsicheren, kritischen Konsumenten heranzuwachsen.

Donnerstag, 20. Januar 2005

Unkontrollierter Mediengebrauch

Medienerziehung braucht auch Grenzziehungen - dies ist für eine positive Entwicklung der Kinder von großer Wichtigkeit. Folgen von zu häufiger und zu langer Nutzung von Computer und Fernsehen können sich in Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen, Gewichtszunahme, ... zeigen.Interessant ist, dass Medien nie als Belohnung oder Strafe eingetzt werden sollten, weil sie so einen zu hohen Stellenwert für die Kinder bekommen.

Montag, 17. Januar 2005

Was Kinder am Computer alles lernen können...

Kognitiv-koordinative Aktivitäten

  • Lernen der Hand-Auge-Koordination beim Bedienen der Maus
  • Merken von Lösungswegen, z.B. geben Kinder anderen Kindern Hinweise über mehrere Spielschritte
  • Zuhören, kombinieren und umsetzen, d.h., bei vielen Spielen müssen Kinder genau zuhören, was der Sprecher erzählt, damit sie den nächsten Spielschritt gehen können
  • Konzentration: z.B. sprechen einige Kinder die Texte, die sich wiederholen, mit oder sie erinnern sich an die Funktionen der unterschiedlichen Schaltflächen

Emotionale Aktivitäten

  • Staunen und neugierig sein: „Was passiert wohl als nächstes?"
  • Erfolgserlebnisse haben oder frustriert sein
  • Spannung und Entspannung beim Spielen
  • Stolz sein und Ergebnisse präsentieren: „Guck mal, wie weit ich schon bin!"

Soziale Aktivitäten

  • Sich gegenseitig beim Lösen von Aufgaben durch Applaus oder sprachliche Kommentare zu motivieren
  • Gegenseitiges Helfen, z.B. indem die Schaltflächen erklärt werden oder auf dem Bildschirm etwas gezeigt wird, was der Spieler an der Maus noch nicht gesehen hat. Häufig werden auch sprachliche Hinweise („Probier doch mal das") gegeben Sich durchsetzen, z.B. wenn ein Kind zu lange am Computer sitzt und die getroffenen Regeln nicht einhält
  • Gemeinsam lachen und sich freuen und miteinander über das Spiel sprechen

Ästhetisch-sinnliche Aktivitäten

  • Mitsingen und mitpfeifen von Melodien und mitklatschen von Rhythmen Tanzen, sich im Takt bewegen, wenn die spielbezogenen Melodien ertönen
  • Zeichnen am Computer, ausdrucken und basteln;
  • Anmalen von Vorlagen, die im Spiel zum Ausdrucken vorgeschlagen werden
  • Die spielimmanenten Geschehnisse werden mit biografischen Erfahrungen der Kinder und externen Spielen verbunden

Diese Auflistung zeigt, dass der Einsatz, die Nutzung des Computers sehr viele positive Lernefekte mit sich bringen kann. Voraussetzung ist aber der  erzieherische Rahmen und vor allem auch die Grenzziehungen der ErzieherInnen.

Samstag, 15. Januar 2005

6 Dimensionen der Medienkompetenz


Kognitive Dimension

• Wissen, Verstehen und Analysieren von Medien
• Kenntnis der verschiedenen Mediensysteme
• Verstehen medienspezifischer Symbole und Codierungen
• Analyse von Medien und Medieninhalten
Handlungsdimension
• Sich mit Medien ausdrücken
• Medien gestalten
• Mit Medien informieren
• Mit Medien experimentieren
Moralische Dimension
• Medien und Medienproduktion unter ethischen Gesichtspunkten betrachten und beurteilen
• Mgl. Gesichtspunkte: Menschenrechte, Umweltverträglichkeit, Auswirkungen von Medien bzw. Medieninhalten auf Kommunikation, Interaktion und Persönlichkeit
Soziale Dimension
• Umsetzen der kognitiven und moralischen Dimensionen im Raum des politischen und sozialen Handelns
• Rechte an Medien politisch vertreten
• Soziale Auswirkungen von Medien angemessen thematisieren
Affektive Dimension
• Mit dem Unterhaltungsaspekt von Medien angemessen umgehen
Ästhetische Dimension
• Medieninhalte adressaten- und medienspezifisch gestalten





Aufenanger, Stefan (2003): Medienkompetenz und Medienbildung, in: ajs-Informationen 1(2003), S. 4-8Erstaulich wie viele Punkte dieser Dimensionen schon mit Kindergartenkindern erarbeitbar sind, oder anders ausgedrückt - erlebbar gemacht werden können ;-)


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Dienstag, 21. Dezember 2004

Medienkompetenz - Lesekompetenz

Dieter Baake schreibt in einem Beitrag über die Notwendigkeit der Leseförderung in der Familie von klein auf. Nur wer die Möglichkeit hat, Medien zu nutzen, kann lernen, damit auch kompetent umgehen.  Baake weist darauf hin, dass die heutigen Kinder schon mit sehr vielen Medien in Kontakt kommen und diese nutzen. Das heißt aber nicht, dass Medien einander verdrängen, sondern sie sich gegenseitig ergänzen. Trotzdem ist und bleibt das Vorlesen in der Familie etwas ganz Besonderes, weil den Kindern die Möglichkeit gegeben werden kann, in ihrem Tempo zu erzählen, d.h. hier bleibt die Freiheit, Fragen zu stellen, eigene Erfahrungen einzubringen... Außerdem ist beim Vorlesen das Gefühl der Geborgenheit, des "Anschmiegens" an den vorlesenden Elternteil besonders wichtig. Baake sieht einen Zusammenhang zwischen der Bilderbuchnutzung/Mediennutzung und der Bildung der Eltern, bzw. ihres Bildungsinteresses.

Die Daten über Fernsehnutzung und Internetnutzung sind schon älter und entsprechen wahrscheinlich nicht mehr dem heutigen Stand.

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Donnerstag, 18. November 2004

Kinder sehen anders fern!

Das Thema "Kinder und Fernsehen" ist schon seit einigen Jahren aktuell. Nachforschungen können nicht bestägiten, dass es die Medienwirkung auf Kinder gibt. Vielmehr handelt es sich um eine Wechselwirkung von im Fernsehen Gesehenem und der erlebten Umwelt.

Kinder entwickeln erst nach und nach ein Verständnis für Filme. Zu schnelle Szenenwechsel und Bildabfolgen überfordern nach kurzer Zeit. Kinder sind mit ihrem ganzen Körper bei der Sache. Deshalb spielt auch die Musik der Filme für sie eine große Rolle und spricht ihre Gefühle an. Szenen und Handlungsabläufe interessieren sie dann am meisten, wenn sie diese mit eigenen Erfahrungen aber auch mit Ängsten verbinden können. So finden das eine Kind einen "harmlosen" Zeichentrickfilm sehr lustig und unterhaltsam, ein anderes fürchtet sich aber, weil es an eigene Ängste oder Gefühle erinnert wird.

Ich finde es sehr wichtig, dass sich die Eltern über das "Fernsehprogramm" der Kinder informieren und interessieren, dass es aber auch Regeln und Grenzen der Fernsehnutzung geben muss.

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Mittwoch, 3. November 2004

Surfen im Internet... dürfen Kinder das??

Wie steht ihr dazu - Viele ErzieherInnen sind der Meinung, dass es Kindern zwar erlaubt sein sollte, das Internet zu nützen - dies aber in einem vorgegebenen, "sicheren" Rahmen. Andere wiederum sträuben sich gegen die strikte Eingrenzung der "Nutzungsrechte" bei Kindern, weil auch hier gelte - je verbotener, desto interessanter.Egal, welche Meinung man vertritt, empfehlenswert wäre, in Haushalten, wo Kinder und Jugendliche im Internet surfen, alle Mehrwertnummern sperren zu lassen, um nicht enorme Rechnungen für Onlinedienste zu bezahlen.Außerdem gibt es im Internet eigene Suchmaschinen für Kinder. Im Kindergartenalter ist dies noch mit Erwachsenen notwendig, weil man dazu ja lesen muss. Ältere Kinder erfahren hier Wissenswertes zu ihren Interessensgebieten, finden links zu anderen Kinderseiten, ...Suchmaschinen für Kinder: www.blinde-kuh.de, www.milkmoon.de...rund ums Internet für Kinder und Eltern

Samstag, 30. Oktober 2004

Computer im Kindergarten

Ich habe einen interessanten Artikel zum Thema Computer im Kindergarten gefunden. Hier werden viele Argumente für den Einsatz im vorschulischen Bereich vorgebracht und erläutert.Besonders gut gefielen mir folgende Zeilen: "...Der Computer im Kindergarten ermöglicht den Kindern, gemeinsam und aktiv die mulitmedialen Welten zu entdecken und zu erforschen, in ihnen zu spielen und zu lernen..."Da kann ich aus meiner Erfahrung in der Kindergartenarbeit nur zustimmen. Den Kindern macht es viel mehr Spaß, die Angebote am Computer gemeinsam zu nutzen und auszuprobieren. Außerdem können sie voneinander lernen und sich gegenseitig Hilfestellung leisten, was sich meiner Meinung nach sehr positiv auf die soziale Kompetenz der Kinder auswirkt.

Freitag, 29. Oktober 2004

10 Fragen - 10 Antworten

Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest MPFS stellt ebenfalls interessante Materialien zum Thema "Medienerziehung im Kindergarten" zur Verfügung. Für alle, die sich einen Überblick verschaffen möchten, ist das ein richtiger Einstieg.Für mich hat sich hier die Frage gestellt, wie wir KindergartenpädagogInnen den Anforderungen in Bezug auf Medienerziehung gerecht werden können. Leider sind oft nicht einmal die Grundvoraussetzungen gegeben - zu wenig Personal, unzureichende Angebote im Fortbildungssektor...Wie ist eure Meinung dazu?

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Begriffsbestimmungen

Leicht wird man von den vielen unterschiedlichen Begriffen, die einem während des Lesens oder bei Recherchearbeiten unterkommen, verwirrt und verunsichert. Zu den Bereichen Medienpädagogik - Medienerziehung - Mediendidaktik - Medienkompetenz habe ich einen sehr guten, leicht verständlichen Beitrag gefunden, der euch zur Begriffsbestimmung dienen soll.

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